Ordnung Passeriformes – Sperlingsvögel
Familie Megaluridae – Grassänger

330 Schlagschwirl

Locustella fluviatilis

E River Warbler
F Locustelle fluviatile

vogel

Kennzeichen

Gew. 19 g. Der Schlagschwirl entspricht in der Größe etwa dem Feldschwirl, die Oberseite ist aber ebenso ungemustert wie beim Rohrschwirl. Die Unterseite ist hell, Kehle und Brust sind schwach gefleckt und gestrichelt. Der Schwanz ist breit und gestuft, die Unterschwanzdecken sind auffallend lang und dunkel mit hellen Endsäumen. Die Beine haben einen rötlichen Ton. Der Vogel fliegt ungern, er bewegt sich vorzugsweise zu Fuß laufend in dichtem Bewuchs.


Verbreitung und Lebensraum

Er ist ein Sommervogel im östlichen Mitteleuropa, in Osteuropa und Westsibirien. Die Art erreicht in Westdeutschland mit wenigen Ausläufern ihre Westgrenze. Sie bewohnt Sumpf- und Bruchwälder mit dichtem Unterwuchs und reicher Krautschicht, in lichtem Hochwald auch Gebüschkomplexe an Quellmooren. Sie lebt oft benachbart zu Sprosser und Fitis. Vom Feldschwirl ist sie ökologisch getrennt. Die Bestände in Deutschland sind durch Biotopschwund gefährdet.


Gesang

Der Gesang besteht in einem kontinuierlichen rhythmischen Wetzen wie »dze-dze-dze...« (a G1). Die Elemente sind in der menschlichen Wahrnehmung nicht zu einem Schwirren verbunden wie bei den anderen Schwirlarten. Am Beginn steht oft ein schnelles Schnattern oder Trillern. Die Motive sind beim Individuum konstant, zwischen den Individuen etwas variabel, selten erinnern sie auch an artfremde Vorbilder (»zizi-pee«; Kohlmeise?). Aus der Nähe ergibt sich ein metallischer Beiklang. Der Vogel singt vor allem in der Dämmerung und besonders anhaltend nachts. Der Gesang wird aus der Deckung (z.B. nachts, bodennah) oder tags bei voller Intensität von einer etwas erhöhten Warte aus vorgetragen. Dabei ist der Schnabel weit offen und etwas nach oben gerichtet, Kehle und Schwanz vibrieren im Takt des Singens. Bemerkenswert ist die große Ausdauer des Gesangs, was auch für den Feldschwirl gilt. Der Vogel kann fast die ganze Nacht durch singen, mit einer kurzen Pause um Mitternacht. Während zu Gesangsbeginn nur einzelne Schwirrer gebracht werden, singt er danach voll intensiv fast kontinuierlich mit winzigen Pausen, also in einer halben Stunde bis zu 29 min lang. Gesangsdauer und -lautstärke sind vom sozialen Status abhängig.


Rufe

Das Rufrepertoire scheint recht vielfältig zu sein. Bei Erregung werden gereihte kurze und scharfe »pit« oder »tschik«-Rufe (b R1) eingesetzt, auch weichere wie »brid« oder »brüd«, mit einer Wiederholfrequenz von etwa 4/s. Sie erinnern an das Tixen der Amsel. Bei größerer Intensität entwickeln sich daraus schnelle Strophen aus sehr hohen Elementen. Daneben gibt es leise »tip«-Rufe. Weitere Rufe werden mit »drrr drrr« (c), ein Alarmruf des mit »dschi-giri-girit« umschrieben.


Verwechslungsmöglichkeit

Der Gesang ist durch seine Rhythmisierung leicht von dem der anderen Schwirle zu unterscheiden. Beim Rohrschwirl [331] ist es ein Trillern, beim Feldschwirl [329] ein Schwirren, beim Schlagschwirl ein rhythmisches Wetzen.



 

Familie Megaluridae – Grassänger