250 Mauersegler
Apus apusVogel des Jahres 2003
E Common Swift
F Martinet noir
Kennzeichen
Gew. 43 g. Bei einer Flügelspanne bis gegen 50 cm ist er kleiner als der Alpensegler. Ober- und Unterseite sind rauchschwarz, die Kehle schwach aufgehellt. Sie sind extrem flugangepasste Vögel, größer als Schwalben, mit sichelartigen, schmalen Flügeln, kurzem, gegabeltem Schwanz und winzigen Füßen (»Apus«). Sie wirken trotz rauchschwarzer Färbung bei guter Beleuchtung und vor dunklem Hintergrund fahlbraun, daher ist im Süden eine Verwechslung mit dem Fahlsegler [251] möglich. Sie sind gesellig und siedeln sich am ehesten dort an, wo schon andere leben. Nur Kranke und stark Geschwächte landen am Boden und sind dann oft nicht mehr flugfähig. Selbst die Begattungen finden teilweise in der Luft statt. Nicht brütende Vögel übernachten z. T. in höheren Luftschichten fliegend, wie nächtliche Rufe zeigen. Die Vögel überstehen Schlechtwetter in winterschlafartigem Starrezustand (Torpor) oder weichen u.U. Hunderte von Kilometern weit aus. Sie nähren sich ausschließlich von fliegenden Kerbtieren. Die Geschlechtsreife wird erst im dritten Kalenderjahr erreicht.
Verbreitung und Lebensraum
Als Sommervögel sind sie in ganz Europa mit Ausnahme des hohen Nordens verbreitet, außerdem bis Ostasien und in Nordwestafrika. In Mitteleuropa hält sich die Art recht exakt in der Zeit zwischen 1. Mai und 31. Juli auf, bei späten bzw. den seltenen Zweitbruten auch bis in den September hinein. Die Vögel nisten in Mauerspalten, unter Dachziegeln, in Gebäuden, selten in Felslöchern oder Baumhöhlen. Meist sind sie ausgesprochene Kulturfolger: Sie bewohnen Dörfer und Städte, auch Großstädte. Die Nahrungssuche findet meist, aber nicht immer in der Nähe der Brutplätze statt.
Stimme
Typisch ist hohes, schrilles, heiseres »sriiih« (a R1) oder »sriiie« (b R2), in verschiedenster Weise moduliert, z. T. wie »sriiü«, oft gereiht. Gelegentlich hört man auch Kurzrufe wie »tsi« oder »sü«. Sehr charakteristisch ist das »Zusammenfliegen« mehrerer oder vieler Individuen in eng geschlossenem Schwarm zur Brutzeit, wobei sie rasant um Gebäude oder Felsen jagen und ständig schreien (a R1). Teilweise kommen dabei duettartige Muster zustande, so auch am Nest. Paare duettieren oft, besonders in der Abenddämmerung, wobei der höhere Ruf vom , der tiefere vom kommt. Die Anteile der einzelnen Individuen sind an unterschiedlicher Tonhöhe bzw. Klangfarbe kenntlich. Bei Jagereien geben sie schnell gereihte Kurzrufe wie »sisisisi...« von sich. In besonderer Erregung rufen sie tiefer »zrip...«. Altvögel rufen am Neststandort und lösen die Ansiedlung anderer in der Kolonie aus. Als Klangattrappe vorgespielt können die Rufe auch die Besiedlung neu angebotener Nistkästen auslösen. Nestlinge rufen beim Betteln hoch und heiser piepsend und trillernd, teils sogar zweistimmig »tsrii…« (c R3).
Instrumentallaute
Die zischend-wetzenden Fluggeräusche sind nur aus der Nähe wahrnehmbar. Bei schnellen Wendungen entsteht scharfer oder dumpfer Flugschall. Bei aggressiven Auseinandersetzungen in der Bruthöhle teilen sie laut knallende Flügelschläge aus.
Verwechslungsmöglichkeit
Die Rufe sind höher und schriller als die des Fahlseglers [251], der mit dem Mauersegler im Süden zusammen vorkommt.