Ordnung Apodiformes – Segler
Familie Apodidae – Segler

249 Alpensegler

Apus melba

E Alpine Swift
F Martinet à ventre blanc

vogel

Kennzeichen

Gew. 104 g. Alpensegler sind größer als Mauersegler; ihre Flügelspanne reicht bis gegen 60 cm. Sie sind dunkelbraun mit weißem Bauch und weißer Kehle, die durch ein braunes Brustband getrennt sind. Im Flug sind sie träger als Mauersegler, es gibt je nach Wettersituation lange Gleit- und Segelphasen ohne Flügelschlag. Die Vögel sind gesellig; besonders gegen Abend kommt es zu gemeinschaftlichen Gruppenflügen mit anhaltendem Trillern. Sie verhalten sich rein lichtaktiv, doch ist ihre Aktivität stark witterungsabhängig.


Verbreitung und Lebensraum

In Süddeutschland und in der Schweiz kommt der Alpensegler als Koloniebrüter in größeren Städten vor. In Deutschland konzentrieren sich die Brutvögel mit etwa 280 Paaren auf Baden-Württemberg. Früher traten sie mehr als Felsbrüter auf, doch sind diese Kolonien jetzt meist rückläufig oder bereits ganz verschwunden. Ansonsten sind sie in großen Teilen des Mittelmeergebiets als Sommervögel verbreitet. Sie bewohnen außerdem Gebirgsmassive, Schluchten und felsige Steilküsten, in den Gebirgen bis in Höhen von 1500 m. Sie überwintern als Weitstreckenzieher im tropischen Afrika. Sie kehren Ende März ins Brutgebiet zurück und bleiben bis in den September hinein, d. h. erheblich länger als Mauersegler. Die Vögel nähren sich wie andere Segler ausschließlich von fliegenden Kerbtieren. Auch Nistmaterial meist pflanzlicher Art sammeln sie fast nur im Flug und verkleben es anschließend mit Speichel zu einem schalenförmigen Nest.


Stimme

Im Flug herrscht ein scharfer, gedehnter, an- und absteigender Triller vor, in dem die einzelnen Elemente jedoch gut für das menschliche Ohr zu trennen sind (a R1): entweder als langsames »trirrr« oder sehr schnelles »tritri-tririri...« bzw. »hihi-hi...« wiederzugeben. Am Ende sinkt der Triller ab und wird langsamer, etwa wie »...tititjitjü...« oder »...ti ti tü tü« (a R1). Diese Triller sind häufig von mehreren Individuen im Gruppenflug zu hören. Einzeln fliegende Vögel bringen kurze Triller oder Einzelelemente. Neben den Trillern, die vielleicht Gesangsfunktion haben, sind scharfe einsilbige Einzelrufe zu hören, denen vielleicht Alarmfunktion zukommt: »psi« (b R2) oder auch weicher »psüd« oder absinkend »psiu« bzw. »ziu«. Eine Reihung kommt mehr oder weniger durch Rufe mehrerer Individuen zustande (c R3). Bei Erregung rufen sie am Nest lautstark »gigigi...«. Hungrige Nestlinge äußern ein fauchendes »chfffü«.


Instrumentallaute

Aus der Nähe sind wischende Fluggeräusche im Takt der Flügelschläge hörbar. Ein schneller Vorbeiflug kann sich zischend anhören. Auch bei scharfen Wendungen entstehen harte Geräusche. Bei Aggression verfügen sie über geräuschhaftes Knappen mit dem Schnabel.


Verwechslungsmöglichkeit

Die trillernden Rufe lassen eine Unterscheidung von anderen Seglern leicht werden.