Ordnung Passeriformes – Sperlingsvögel
Familie Prunellidae – Braunellen

415 Alpenbraunelle

Prunella collaris

E Alpine Accentor
F Accenteur alpin

vogel

Kennzeichen

Gew. 40 g. Sie ist größer als die Heckenbraunelle, zugleich kräftiger und kontrastreicher gefärbt. Die Kehle ist hell mit feiner schwärzlicher Schuppenzeichnung, die Flanken sind mit kräftigen, braunen Flecken gezeichnet; im Flügel gibt es zwei helle Querbinden, die sich durch Abnutzung verkleinern können; das gilt auch für die hellen Spitzenflecke am Schwanzende. Den Jungvögeln fehlt die Fleckung der Kehle. Gestalt und Verhalten erinnern an Lerchen. Der Flug verläuft drosselartig, in großen Bögen. Die Vögel wippen häufig mit dem Schwanz. Zur Brutzeit verhalten sie sich territorial. Sie sind jedoch teils polygam und siedeln in lockeren Kolonien.


Verbreitung und Lebensraum

Alpenbraunellen treten als Jahresvögel der Hochgebirge im südlichen Mitteleuropa und Südeuropa sowie in Anatolien auf, sodann ostwärts über die asiatischen Gebirge bis Japan. Sie bewohnen sonnige Felshänge oberhalb der Baumgrenze und bis zur Schneegrenze, auch steinige alpine Matten. In den Alpen brüten sie nicht unter 1500 m ü. NN, kaum über 3000 m. Sie verteidigen ein kleines Nestrevier, suchen aber Nahrung in einem großen Wohngebiet. Obwohl eigentlich Standvögel, können sie jedoch im Winter in die Tallage ausweichen.


Gesang

Der Gesang besteht aus Strophen variabler Länge bzw. einem kontinuierlichen Schwätzen, das in gemessenem Tempo vorgetragen wird (a G1). Es fehlt der silberhelle Klang der HeckenbrauneIle. Auch das Tempo ist etwas geringer als bei dieser. Doch sind die sonagraphischen Bilder ansonsten recht ähnlich. Kennzeichnend sind relativ harte und tiefe Triller, die mit einigen feinen, mehr tonalen und z. T. wiederholten Elementen untermischt sind und zyklisch wiederholte Motive ergeben können. Der Gesang erinnert nur sehr ungefähr an das Tirilieren der Feldlerche. Meist wird er von einer Warte aus vorgetragen, z. B. einer Felsspitze, aber auch im hoch hinausführenden, rüttelnd-schwebenden Singflug. Gesang ist fast das ganze Jahr über zu hören, auch im Winter. Die singen wenig und nur halblaut. Subsong ist als leise und kontinuierliche Form des Gesangs entwickelt G2.


Rufe

Am häufigsten hört man einen oft gereihten, hellen Triller wie »drrü« (d R3), der sich auch im Gesang wiederfindet. Er wird morgens am Schlafplatz, aber auch als Alarmruf geäußert. Rufgruppen wie »tr-tschi-zak« besitzen den Charakter einer Kurzstrophe, ebenso »tiürrrrr-dididi« (b R1). Bei allgemeiner Erregung, im Flug oder am Boden äußern sie ein tschilpendes trockenes »zr« (c R2), auch »zerre« oder »schirr«, entweder paarweise oder einzeln unterschiedlich lang gereiht. Ältere Nestlinge rufen hoch und schnell »zip-zip...«. Daneben werden weitere Rufe genannt.



 

Familie Prunellidae – Braunellen