233 Häherkuckuck
Clamator glandarius E Great Spotted Cuckoo
F Coucou geai
Kennzeichen
Gew. 160 g. Dieser Vogel ist größer als der Kuckuck. Seine Oberseite ist dunkelbraun mit groben weißen Schuppenflecken. In dem langen Schwanz entstehen durch Stufung und ausgedehnte helle Endflecken scheinbare weiße Kanten. Der graue, schwach gestreifte Oberkopf ist mit einer aufrichtbaren Federhaube verziert. Die Unterseite ist rahmfarben. Das Kleid der Jungvögel weicht durch eine schwarze Kopfkappe und rostrote Handschwingen auffallend ab. Der Flug ist kuckucksartig mit teils sehr flachen Flügelschlägen. Im sonstigen Verhalten erinnert der Vogel stark an die Elster. Er ist Brutschmarotzer bei Rabenvögeln, besonders bei Elstern. Die Jungen wachsen im Gegensatz zum Kuckuck zusammen mit den Jungen der Wirtsvögel auf, sind ihnen aber durch kürzere Brutdauer und heftigeres Betteln im Allgemeinen überlegen. Die Altvögel sind zuweilen wenig scheu, sie leben gesellig und sind manchmal in kleinen Trupps anzutreffen.
Verbreitung und Lebensraum
Der Häherkuckuck ist Sommervogel bzw. Jahresvogel in Spanien sowie in Südfrankreich, Italien, auf dem Balkan und in Kleinasien. Mehrere Populationen leben in Afrika. In Mitteleuropa ist er Ausnahmegast. Er bewohnt ebenes oder hügeliges, offenes Gelände mit einzelnen Büschen und Bäumen und folgt seinen Wirtsvögeln sogar in Parkgelände.
Gesang
Der Gesang ist selten zu hören: eine Strophe als abfallende Reihe aus eintönigen, melodischen, gegen Ende dumpfer werdenden »klü-u...« (a) »üüg-üüg...«, »kí-ü«, »krio« oder »kliiok«-Elementen. Eine Art Balzflug wird von elsterartigem, aber mehr schnarrendem Schackern wie »tscherr-tscherr-tsche-tsche-tsche...« begleitet. Die Zuordnung zu Gesang und Rufen ist nicht leicht zu vollziehen.
Rufe
Die Rufe sind vielfältig, lärmend und durchdringend. Im Sozialkontakt überwiegen meist klirrend-scheppernde Rufreihen wie zweisilbig »kitik« (b, e R1, f R3), »kli-kli...« oder »ki-ki...«, die sich in zusammengesetzte Formen wie »kir-räh...« oder »kitte-räh« fortsetzen. Vom hört man an Grünspecht erinnerndes, rollendes, gackerndes »gi-gi-gi-gi-gi-gi-kü-kü-kü...«. Die Rufreihen verlangsamen sich gegen Ende. Bei Störung äußern sie ein nasales »wäd« (c R1) oder »tschäd«, allein oder in Kombination mit einem erregten Triller. Solche Triller kommen auch für sich vor. Als weitere Variante setzen sie bei Beunruhigung ein krähenartiges »krak« oder raues »ra« (d R2) ein, zudem ein hart schepperndes gereihtes »kriar...« (e R1) oder »gügügük« (f R3). Das Rufrepertoire ist in vieler Hinsicht unbekannt bzw. unverstanden. Nestjunge rufen »di-did di-di-did...«, was sich zu einem raschen Sirren beschleunigen kann. Diese Rufe stimmen mit den Jungenbettelrufen des in Afrika als Wirtsvogel dienenden Schildraben (Corvus albus) überein.