232 Kuckuck
Cuculus canorusVogel des Jahres 2008
E Cuckoo
F Coucou gris
Kennzeichen
Gew. 115 g, 105 g. Der Kuckuck entspricht in der Größe knapp einem Turmfalken, ist aber schlanker, mit längerem, gestrecktem Schnabel und sehr kleinen Füßen. Oberseite und Brust sind grau, der Bauch gesperbert, der lange gestufte Schwanz trägt weiße Marken. Im Flug wirkt der Vogel sehr spitzflüglig; die Flügelschläge sind meist flach, der Flug ist wenig fördernd. Manche alten (sehr selten auch ) weichen in der Färbung ab: Ihre Grundfarbe ist braun mit dunkler Sperberung von Ober- und Unterseite ähnlich Jungvögeln. Der Kuckuck ist ein spezialisierter Brutparasit bei Kleinvögeln, deren Junge und Eier der frisch geschlüpfte Jungkuckuck aus dem Nest wirft. Er lernt beim Aufwachsen zugleich die künftigen Wirtsvögel kennen.
Verbreitung und Lebensraum
Als Sommervogel fast in der ganzen Paläarktis mit Ausnahme des höchsten Nordens und Südasiens verbreitet, bewohnt er vor allem Laubwald und halboffene Landschaften. Zur Eiablage sucht er aber auch Moore, Grünland und Schilfgürtel sowie das Hochgebirge auf. Er ernährt sich bevorzugt von haarigen Schmetterlingsraupen.
Gesang
Der populäre Gesang besteht in einem tiefen, vollklingenden und weit tragenden »ku-kuck« (a G1), klingt wie »gu-guh«, aus der Nähe summend. Das zweite Element liegt etwa eine Terz oder Quart tiefer als das erste. Manche Individuen singen auch mit Überschlag »gu-gluh«. Der Gesang wird im Abstand von 1-2 s, etwa 20 Motive/min, von einer Warte im Laubwerk der Bäume aus oder halb frei sitzend, aber auch häufig im Flug in langen Serien gerufen. Er ist nur im Mai und Juni zu hören, teils auch die ganze Nacht über. Die Paarpartner singen wiederholt im Duett (c). Dabei nimmt der Sänger oft keine auffällige Singhaltung ein, zuweilen aber hängen die Flügel leicht herab und der Schwanz wird gestelzt. Bei großer Erregung tritt einfach oder wiederholt ein 3-silbiges » kukukuk« (c G3) auf, oft sich überschlagend und rhythmisch ungleichmäßig. Manche Individuen bevorzugen diese Form. Hin und wieder wird auch ein gedehntes »guu-guu-guu« eingefügt.
Rufe
Bei Beunruhigung ertönt von beiden Geschlechtern ein heiser gurgelndes, fast tonloses »hach«, oft mehrmals hintereinander, daneben auch ein gedehntes »goch« (e R2), das häufig direkt auf das Gesangsmotiv folgt (b G2). Als Alarmruf gilt ein raues »gauk«. Das bringt einen flüssigen, kehligen, etwas ansteigenden Triller; dieser kann in seinem Verlauf lauter oder leiser, beschleunigt oder verlangsamt werden (d R1, G2). Bei geringer Intensität ist er kurz und aufgelockert, zuweilen wird er auch nur durch einzelne Elemente wie »gük« oder »wak« ersetzt. Ein flügger Jungvogel ruft als Standortlaut metallisch »tzri«, »zik« (f R3), vor der Fütterung in schneller Reihung oder bei der Fütterung durchdringend »ziii ziii« bzw. »sriii srii« oder unrein »psrieh«.
Verwechslungsmöglichkeit
Die Vögel der braunen Morphe können äußerlich mit dem Turmfalken [128] verwechselt werden, wenn sie keine Laute von sich geben. Der typische Gesang wird nicht von anderen Vogelarten nachgeahmt.