Ordnung Threskiornithiformes – Ibisse
Familie Threskiornithidae – Ibisse
082 Löffler
Platalea leucorodia
E Eurasian Spoonbill
F Spatule blanche
Kennzeichen
Gew. 1600 g. Dieser knapp storchengroße, weiße Schreitvogel hat einen langen Hals und lange Beine. Der auffallende Schnabel ist lang und flach sowie am Ende löffelartig verbreitert. Für das Prachtkleid sind ein gelber Kehlfleck und strähnig verlängertes Hinterkopfgefieder bezeichnend. Jungvögel haben einen kürzeren, schmaleren Schnabel, außerdem haben bei ihnen die Schwingen schwarze Spitzen und Schäfte. Die Vögel leben sehr gesellig.
Verbreitung und Lebensraum
Die Art ist als Sommervogel in kleinen Populationen in den Niederlanden, Südspanien und dem pannonischen Raum sowie in Nordostgriechenland verbreitet. Sie breitet sich derzeit von Westen her entlang der deutschen Nordseeküste aus. Regelmäßige Bruten finden schon in Schleswig-Holstein statt. Die Vögel brauchen flaches offenes Wasser (Flachseen, Lagunen, Mündungsdeltas) und Schilfbestände, um in Kolonien zu brüten.
Stimme
Meist verhalten sie sich stumm. Zur Brutzeit äußern sie in der Kolonie verhaltene nasale, jaulende oder grunzende Rufe wie »ke jäjauwa«, »kjah-uh« oder »ge-rrä«, auch ganz kurz »wuk«. Ein Altvogel bringt in Abständen ein sonores »tschook«, »grook« oder »gwa« (a R1) hervor. Dabei streckt er den Hals nach oben, reckt den Kopf etwas nach vorn und öffnet den Schnabel. Im Abflug äußert er bei Störung ein nasales »ädädädäd«. Junge betteln mit einem kehlig-rauen, anschwellenden Triller »prrrit...« (b R2), »krirrrah«, »tschriarr«, »tschirr« oder »schriep-schriep-...«.
Instrumentallaute
Löffler klappern in Erregung mit dem Schnabel. Beim Streckenflug hört man pfeifend-wischenden rhythmischen Flugschall (c IL).
Verwechslungsmöglichkeit
Wegen des Schnabels und des im Flug gestreckten Halses ist er nicht mit weißen Reihern verwechselbar. Im Flug fallen keine Stimmlaute auf.
