081 Waldrapp
Geronticus eremita E Northern Bald Ibis
F Ibis chauve
Kennzeichen
Gew. 1150 g. Dieser große Stelzvogel wirkt kurzbeinig, Flügel und Schwanz sind lang. Typisch ist ein langer, abwärts gebogener roter Schnabel sowie schwarzes Gefieder mit grünem und purpurbraunem Metallglanz. Der Kopf ist bei Altvögeln unbefiedert, mit nackter, weitgehend roter Haut; die Nackenfedern sind verlängert und hängen herab. Die Gruppe fliegt in Keilformation.
Verbreitung und Lebensraum
Der Waldrapp ist eine hochgradig bedrohte Art. Im 16. Jhd. war er noch Brutvogel in Deutschland und Österreich, dazu in orientalischen Siedlungen auf Gebäuden und Mauern. Heute sind nur wenige Restkolonien in Algerien, Marokko und der Türkei verblieben. Das Gros der Population lebt in Zoos und Gehegen. Bemühungen um eine Wiederansiedlung laufen in Österreich und Süddeutschland. Dabei werden die von Hand aufgezogenen Vögel mit einem Ultra-Leichtflugzeug zur Überwinterung nach Italien geführt. Normalerweise bilden sie kleine Brutkolonien an steilen Felsküsten oder binnenländischen Felswänden. Der Nestbau findet auf schmalen Felsbändern, in Nischen oder Höhlen statt. Zum Nahrungserwerb suchen sie trockene Flussbetten, Ufer und Felder auf.
Stimme
Außerhalb der Kolonien sind sie weitgehend stumm. In der Kolonie rufen sie ständig kurz und guttural krächzend bzw. schmatzend »tschrap...« (a R1) oder »hrump«, dazu laut und heiser zweisilbig »hü-oh« oder »hü-jupp«, auch verkürzt »jupp«, »chlub« (b R2), »chrob« (c R2) und »kkrob« (d R2). Dabei wird der Kopf gehoben. Es gibt individuelle Unterschiede im Klang. Die Ruftypen sind schwer zu unterscheiden. Bei Störung äußern sie ein harsches »gru«. Nestlinge winseln hoch »wiwiwi«.
Instrumentallaute
Bei Start und Landung hört man laute dumpfe Flügelschlagserien (R2 bei 5 s).
Verwechslungsmöglichkeit
Die Art ist so typisch und so selten, dass es kaum Anlass zur Verwechslung geben kann.