Ordnung Procellariiformes – Röhrennasen
Familie Procellariidae – Sturmvögel

072 Eissturmvogel

Fulmarus glacialis

E (Northern) Fulmar
F Fulmar boréal

vogel

Kennzeichen

Gew. 800 g. In der Größe liegt er zwischen Dreizehen- und Silbermöwe. Die Flügelspitzen sind wenig verdunkelt und nicht scharf abgesetzt. Eine bezeichnende Aufhellung ist in der Handwurzel erkennbar. Der Mantel ist bei den unterschiedlichen Farbmorphen dunkel- bis hellgrau, manchmal auch etwas bräunlich. Durch den dicken Kopf und Hals wirkt der Vogel im Flug stiernackig. Er segelt meist niedrig durch die Wellentäler und steilt dazwischen auf (dynamisches Wellensegeln), wobei die glänzend-weiße Unterseite zur Geltung kommt. Er schwimmt zeitweise auf dem Wasser; beim Auffliegen läuft er einige Schritte über die Wasseroberfläche.


Verbreitung und Lebensraum

Der Eissturmvogel ist Sommervogel an ozeanischen Felsküsten und -inseln des Nordatlantiks und des Nordpazifiks in z. T. sehr großen Kolonien. Als regelmäßiger Gast und Brutvogel tritt er seit 1972 in jetzt etwa 100 Brutpaaren auf Helgoland auf. Er brütet auf Felsbändern steiler Meeresklippen und in Erdhöhlen an unzugänglichen Böschungen. Im Gegensatz zu anderen Sturmvögeln ist er tagaktiv. Er hat sich durch das Angebot an Fischerei-Beifang im Atlantik ausgebreitet, ist aber durch Plastikmüll gefährdet.


Stimme

Am Brutplatz hört man verschiedenartig schnatternd-gackernd-schnarrend-keuchende Rufe wie »kch, arr, arrrrg, arr, akakak...« (a R1), »aak; ak; rärr; kau; gä; gärr; kurr; quäquä«, oft zu Rufreihen verbunden: »aar-kock-kock...« o. ä. Am Beginn von Rufreihen steht oft ein langes »gagagagaga…«, das sich dann zu gereihtem »rra« oder »arrr« steigern kann. Bezeichnend ist das Zusammenspiel von kurzem gereihtem Rattern und gedehnten Elementen. Letztere können recht tief klingen R2. Die Partner begegnen einander am Brutplatz, mit geöffneten Schnäbeln rufend. Auf dem Wasser oder im Flug äußern sie ein tiefes »kuu«, gegenüber Feinden einen scharfen, hohen Ruf.


Verwechslungsmöglichkeit

Die Vögel sind an Gestaltmerkmalen, Färbung und Verhalten auf dem offenen Meer, in der Brutkolonie aber an den Lautäußerungen leicht zu erkennen.