366 Mauerläufer
Tichodroma muraria E Wallcreeper
F Tichodrome échelette
Kennzeichen
Gew. 18 g. Er ist nicht näher verwandt mit den Baumläufern: ein Kleinvogel mit grauer Färbung und unverhältnismäßig großen und bunten Flügeln. Die Flügeldecken sind von oben samtrot, die Handschwingen mit zwei weißen Fleckenreihen versehen, eine ebensolche markiert das Schwanzende. Das weist im Brutkleid eine schwarze Kehle und Brust auf, sonst hat es wie das und die Jungvögel eine helle Unterseite. Die Vögel klettern auf Nahrungssuche unter ständigem Flügelflattern an Felswänden aufwärts. Der Flug im Aufwind wirkt oft schmetterlingsartig segelnd. Sie sind Einzelgänger, zuweilen wenig aktiv. Mauerläufer baden gern in der Sonne, im Sand oder im Wasser.
Verbreitung und Lebensraum
Sie sind Teilzieher der Hochgebirge Mittel- und Südeuropas sowie Südasiens. Sie bewohnen Schluchten, vorzugsweise in der Nähe rauschender Wasserfälle, auch Felswände und Ruinen, meist über 1800 m ü NN. Das Nest bauen sie in Spalten oder Höhlungen. Diese werden meist so ausgewählt, dass darunter eine senkrechte nasse Felswand direkt ins Wasser abfällt, was Schutz vor Nesträubern verschafft. Die Vögel verlassen im Herbst ihre hochgelegenen Brutterritorien und wandern talwärts, jedoch nur selten bis ins Flachland. Den Winter über verteidigen sie Nahrungsterritorien.
Gesang
Die Strophen bestehen aus meist 3- bis 5-stufig ansteigenden, anfangs heiseren, fast reinen Pfeiftönen wie »chrüiie chrüü chrii« (a G1), worauf ein tiefer Pfeifton von ca. 1 s Dauer folgen kann. Sie werden oft unvollständig gesungen. Das verfügt über kürzere Elemente und Strophen von gleichem Aufbau. Sie sind leicht im Wind- und Wasserrauschen zu überhören, oft ist nur das höchste Element hörbar, manchmal sind auch nur Bewegungen des Schnabels und des Kehlgefieders sichtbar. Der Gesang wird bei Werbung, Revierverteidigung, vor allem beim Demonstrieren der Nisthöhle vorgetragen, aber auch bei Störung am Nest. Sowohl als auch singen auch im Winterrevier. Daneben gibt es kurze, mehr schwätzende Gesänge (c, d), etwa bei besonderer territorialer Erregung (b G2).
Rufe
Das Rufrepertoire ist gering. Bei Drohung gegenüber Rivalen setzen sie verschiedene unrein klingende Rufe ein. lm Kontakt mit dem Partner gibt es einen kurzen tschilpenden Ruf wie »zui« oder lerchenartig »srih«. Größere Jungvögel äußern ein schrilles Geschrei.