Ordnung Passeriformes – Sperlingsvögel
Familie Bombycillidae – Seidenschwänze

365 Seidenschwanz

Bombycilla garrulus

E Waxwing
F Jaseur boréal

vogel

Kennzeichen

Gew. 65 g. Dieser etwa starengroße, kastanienbraune Vogel mit langer Holle (Federhaube), schwarzem Augenstreif und schwarzem Kehlfleck zeichnet sich außerdem durch einen grauen Bürzel, dunkle Flügel mit weißgelber Zeichnung und rote siegellackartige Hornplättchen an den Spitzen der Armschwingen aus. Im Flug wirkt er starenähnlich, der Schwanz ist jedoch länger, der Schnabel kurz. Die Holle liegt dann an und ist kaum zu sehen. Der Schwanz ist mit einer gelben Endbinde versehen, beim breiter als beim und beim Jungvogel. Jungvögel sind anfangs unterseits gestrichelt; ihnen fehlt der schwarze Kehlfleck. Oft sind die Vögel wenig scheu gegenüber dem Menschen. Sie sind sehr gesellig. Im Winter treten sie meist in kleinen Gruppen auf, aber auch in Trupps um 100, maximal mehr als 1000 Individuen. Einzelvögel sind selten. Sie ernähren sich als Wintergäste von Beeren und anderen Früchten.


Verbreitung und Lebensraum

Als Zug- oder Strichvögel sind sie von Nordskandinavien bis Ostasien, außerdem in Nordamerika verbreitet. Die Südgrenze schwankt stark. Die Vögel treten gelegentlich invasionsartig in großen Mengen als Wintergäste in Mitteleuropa auf, wenn es in ihrer Brutheimat nicht genug Vogelbeeren und andere Früchte gibt. Dies geschah zuletzt im Winter 2004 / 2005 und noch im Folgejahr. Sie bewohnen zu Hause dichte, hohe Nadelwälder mit beerentragender Strauchschicht. Während im Sommer in ihrer Nahrung Insekten dominieren, finden sie sich als Wintergäste bei uns nicht selten in der Nähe menschlicher Siedlungen ein, wo in Gärten Beeren und andere Früchte locken. Sie nehmen auch gern Wacholder- und Mistelbeeren. Sie sind in den Siedlungen durch Anfliegen an Festerscheiben gefährdet.


Gesang

Bei uns ist er selten zu hören: Eine lockere Folge von hart sirrenden Elementreihen, die an die arttypischen Rufe erinnern. Die Elemente sind aber oft verkürzt und mehrmals wiederholt. Eingeschaltet sind anders klingende Elementfolgen wie ein schmatzendes »zi-tschret« oder harte, raue Laute. Auch die singen.


Rufe

Als häufigsten Ruf äußern sie ein hohes, frostig klingendes, verhaltenes Trillern wie »sirrr« (a R1: mehrere Individuen) oder »srrii« (vgl. b R2), welches auch als schnelles »dididi« beschreibbar ist. Es wird sowohl im Flug als auch vom sitzenden Vogel vorgebracht R3. Die Rufe häufen sich besonders vor dem Abflug eines Trupps. Alarmruf beim Sichten eines Luftfeindes ist ein hohes feines »ziiiü« oder »zii« (b R2), ähnlich dem Ruf einer Beutelmeise. Außerdem tritt sehr hoch und etwas heiser ein »ziht« auf. Bei Aggression äußern sie einen hölzern klingenden, leicht herabgezogenen schnellen Triller wie »tsep« (b R2), »triä« oder auch »zerr«.


Instrumentallaute

Bei Abwehr und beim Schnappen nach Nahrung entsteht lautes Schnabelknappen; beim Abflug ist dumpf burrender Flugschall zu hören.



 

Familie Bombycillidae – Seidenschwänze