Ordnung Coraciiformes – Rackenvögel
Familie Meropidae – Spinte

255 Bienenfresser

Merops apiaster

E European Bee-eater
F Guêpier d'Europe

vogel

Kennzeichen

Gew. 57 g. Der Bienenfresser ist ein sehr bunter, graziler Vogel mit spitzen Flügeln und langem Schwanz, knapp drosselgroß: Rücken braun, Kehle gelb, Unterseite türkis. Jungvögel besitzen mattere Gefiederfarben. Der spitze Schnabel ist etwas abwärts gebogen. Das mittlere Steuerfederpaar ist bei Altvögeln spießartig verlängert, beim länger als beim . Die Vögel sind gesellig. Im schwalbenartigen Flug fangen sie fliegende Insekten, vor allem größere Arten von Hautflüglern, Käfern, Libellen und Schmetterlingen. Sie jagen aber auch von Warten aus. Die Beute dient nicht nur der eigenen Ernährung und der der Jungen, sondern zu Beginn der Brutsaison auch als stimulierendes Brautgeschenk des an das eigene .


Verbreitung und Lebensraum

Er ist Sommervogel im Mittelmeergebiet und dem südlichen Mitteleuropa, auch in den Atlasländern und weiten Teilen Südwestasiens. Die Art breitet sich derzeit von Süden her in Mitteleuropa nordwärts aus, wohl als Folge des Klimawandels (»Klimavogel«). In Deutschland gab es 2012 schon etwa 1000 Paare, hauptsächlich in Sachsen-Anhalt. Er bewohnt offene Landschaft und brütet kolonieweise in Erdhöhlen, gern in Lössabhängen, sehr vereinzelt auch in senkrechten Röhren im flachen Erdboden. Die Röhren werden selbst gegraben und erreichen eine Tiefe von etwa 120 cm (bis 2 m). Die abschließende Nestkammer hat eine Ausdehnung von ca. 25 x 15 x 12 cm. Für eine Neuanlage benötigen beide Partner 2-3 Wochen. Brutbeginn für die etwa 6 Eier ist Mitte Juni, Brutdauer 3 Wochen. Der Bruterfolg liegt bei 90 % (Kaiserstuhl). Bei der Brut ist nicht selten neben dem Paar ein dritter Vogel (Helfer am Nest) beteiligt.


Stimme

Die Vögel sind sehr ruffreudig. Ein eigentlicher Gesang ist nicht erkennbar. Bestimmend sind vollklingende, auf die Ferne weiche, kurze Elemente auf »ü« (»pür«, »prü« oder »rüpp«). Die verlängerten trillernden Elemente wie »grürr«, aus der Gruppe, aber auch beim einzeln fliegenden Vogel (d R4), sind Flugrufe (a R1). Diese Rufe sind mehrere hundert Meter weit zu hören. Rufe wie »güjük-gük« sind oft zu Serien gereiht und mit dem Partner im Duett vorgetragen, z. B. bei der Begrüßung (c R3): 2 Individuen »grü...«) oder beim Höhlengraben. Dabei treten individuelle Unterschiede zutage. Während der eine Partner an der Höhle arbeitet, sitzt der andere auf einer Warte in der Nähe und ruft ständig »pütüt«. Bei der Balzfütterung ruft das anhaltend laut »dick-dick...«. Das antwortet leiser, vielleicht im Duett. Bei Aggression äußern sie gedehnte »drrää«. Beim Futterbetteln hört man ein Meckern wie »püt pitititi«. Gegenüber Boden- oder Luftfeind reagieren sie mit einem rasch gereihten und scharfen »pit-pit...« (b R2, e R5) oder »dick-dick...«. Nestlinge rufen »dlür«.


Instrumentallaute

Das Schlagen mit dem Schnabel gegen den Sitzast, oft mit der frisch gefangenen Beute, erzeugt Geräusche.



 

Familie Meropidae – Spinte