253 Blauracke
Coracias garrulus E European Roller
F Rollier d'Europe
Kennzeichen
Gew. 140 g. Dieser bunte Vogel ist knapp krähengroß, mit kräftigem, schwarzem Schnabel. Im Alterskleid ist er überwiegend leuchtend türkisblau mit braunem Rücken, die Flügelspitzen sind schwarz. Die Außensteuerfedern sind etwas verlängert, die Schwanzmitte dunkel. Jungvögel sind mehr bräunlich und gestrichelt. Der Flug ist kräftig rudernd, gelegentlich gleitend. In Mitteleuropa verhalten sie sich scheu, zur Zugzeit treten sie manchmal gesellig auf. Sie brüten zuweilen in lockeren kleinen Kolonien. Dabei benötigen sie Höhlen in alten Bäumen oder in Sand- oder Lösswänden.
Verbreitung und Lebensraum
Die Blauracke ist Sommervogel in Süd- und Osteuropa bis Südwestasien, außerdem in Nordwestafrika. Sie war ehemals ein verbreiteter Brut- und Sommervogel auch in ganz Mitteleuropa, ist aber heute in ihrem Vorkommen auf den Osten Mitteleuropas beschränkt. Die letzte Brut in Deutschland hat 1990 oder 1994 stattgefunden. Auch im östlichen Mittelmeergebiet ist die Population stark im Rückgang. Die Vögel kommen im Mai an und ziehen bereits im August wieder weg. Sie bewohnen offenes, parkartiges Gelände mit alten Bäumen, insbesondere höhlenreiche Eichenaltbestände und Kiefernwälder, aber auch Waldränder und Feldgehölze in der Ebene. Da sie von Warten aus große Insekten und andere Kleintiere am offenen Boden oft an den Straßen erbeuten, sind sie stark durch den Straßenverkehr gefährdet.
Gesang
Die Lautäußerungen klingen krähenartig hart und rau sägend wie »kraah«. Während des Balzflugs ertönt ein rhythmisch wiederholtes »räh...« (a G1), oder »kera-grarah-grarah...« oder »kaka-käkä-kaka...«, oft eingeleitet mit 2-3 Erregungsrufen »rak«, auch länger gereiht. lm Wechsel mit dieser Form tritt ein mehr wetzendes »rra-rra...« oder ein tief und sonor volltönendes »gro-gro-gro...« auf. Im Schauflug wechseln Aufsteigen und Abstürzen ab, mit Reihen wie »rärrärrärr...« unterlegt, wobei sich der Vogel nach rechts und links wirft und die leuchtend blaue Unterseite der lappig bewegten Flügel demonstriert.
Rufe
Bei Störung rufen sie kurz und hart »rak-rak...« oder keckernd »gekeckek« (b R1), ähnlich einen dreisilbigen Kurzruf »kekoka«. Daneben bringen sie ein gedehntes »rraa« oder »räh«, auch kürzer »ra« und »re«, dazu sägendes »terr« (b R1, c R2), vereinzelt auch »kro«. Hungrige Jungvögel rufen bienenfresserartig »rü-rü-rü...«, woraus sich später die »rak«-Rufe der Altvögel entwickeln, außerdem gedehnt und wiederholt »wiiä« und »psii«.
Instrumentallaute
Der Vogel schlägt geräuschhaft mit dem Schnabel auf den Sitzast.
Verwechslungsmöglichkeit
Rufe und Gesang klingen krähenartig, werden aber in ganz anderer Form und anderem Kontext geäußert.