142 Triel
Burhinus oedicnemus E Stone Curlew
F Oedicnème criard
Kennzeichen
Gew. 440 g. Der Triel ist gut taubengroß: Ein kräftiger, gedrungener Watvogel trockener Lebensräume mit großen, stechend-gelben Augen und tarnfarbigem, ocker-schwarz-gestreiftem Gefieder. Aus zwei weißen Flügelbinden wird im geöffneten Flügel ein auffallendes Schwarz-Weiß-Muster. Die Vögel sind dämmerungs- und nachtaktiv. Ihre Haltung ist trappenartig aufrecht oder niedrig geduckt. Sie drücken sich bei Störung am Boden und können zeitlupenartig schleichend ausweichen. Sie sind durch ihr kryptisches Färbungsmuster im natürlichen Lebensraum ausgezeichnet getarnt, verraten sich am ehesten durch ihre durchdringende Stimme. Zur Brutzeit sind sie territorial, danach auf gemeinschaftlichen Mauserplätzen und im Überwinterungsgebiet gesellig. Der Zug geht einzeln oder in kleinen Gruppen vonstatten.
Verbreitung und Lebensraum
Sie sind in Süd- und Mitteleuropa heimisch, fehlen aber in weiten Gebieten. Sie kommen in Deutschland nur sehr lokal vor. Daneben leben sie in Nordafrika, Mittel- und Südasien. Sie bewohnen steiniges ebenes Ödland mit schütterer Vegetation, sind nicht an die Nähe des Wassers gebunden. Sie sind störungsempfindlich.
Gesang
Als Gesang kann man eine anhaltende rhythmisierte Folge von je 3- bis 6-silbigen, in der Tonhöhe ansteigenden Motiven wie »tütütrri« (a G1) oder »tüdlili« auffassen, vielfach im Flug vorgetragen. Weitere Varianten oder Formen der Wiedergabe sind jeweils endbetonte 2- bis 4-silbige »piwík«- bis »pipipiwik«-Folgen, auch »ti-wíwiwi« oder trillernd »tirrr-ii«. Der Takt erinnert an ein galoppierendes Pferd (»Galoppgesang«). Der Gesang kann auch am Boden mit Tanzsprüngen verbunden sein und erklingt nur im Frühjahr. Er ist dann bis 800 m weit zu hören.
Rufe
Die Vögel sind vor allem in der Dämmerung rufaktiv, aber auch tags und in hellen Nächten. Der Klangcharakter ist als ein lautes und klagendes Flöten zu beschreiben, etwa 800 m weit zu hören. Der häufigste Ruf ist ein zweisilbiges »krüli« (c R2) oder gedehnt »küüüüit«, auch ein reines »tüli« (c R2) und »dlüiih« oder kürzer »dliih«, sämtlich mit Tonsprung nach oben, ähnlich einem Ruf des Großen Brachvogels, aber höher, mehr im Diskant. Es gibt auch Varianten mit einem ächzenden Laut am Beginn oder in der Mitte wie »chrrüliü«, »chü-ük« oder »küchrrri« (b R1), sich überschlagend »chü-iik« oder kurz »glüb...« oder »düh« (d R3). Im Abflug klingen sie vibrierend. Oft sind zwei oder mehr Vögel gleichzeitig zu hören und steigern sich duettartig zu einem wahren Konzert. Daneben gibt es schrille hohe »quii«. Im Kontakt im Trupp äußern sie ein sanftes »dick dick« oder »dillit«. Bei Abwehr gegen Nestfeinde rufen Altvögel schrill »qui-qui-qui...« und zischen und fauchen. Jungvögel weinen heiser »rräit« u. ä. Sie rufen bei Nacht endlos im Staccato strophig »pipipipi…« oder »quiquiquiqui…« (e R4).
Instrumentallaute
Bei Bedrohung des Nestes schlagen sie u. U. hörbar mit den Flügeln auf den Boden. Bei Hitze wurde ein vernehmliches Hecheln beobachtet.
Verwechslungsmöglichkeit
Die Rufe sind im Klangcharakter ähnlich denen des Großen Brachvogels [156], liegen aber höher, mehr im Sopran, der Brachvogel mehr im Alt.