076 Basstölpel
Sula bassana E Northern Gannet
F Fou de Bassan
Kennzeichen
Gew. 3000 g. Dieser knapp gänsegroße Seevogel erreicht fast 200 cm Spannweite. Im typischen Flugstil bewegt er sich mit raschen, flachen und gleichmäßigen Schlägen und kurzen Gleitphasen vorwärts. Als Stoßtaucher stürzt er sich aus 10-40 m Höhe schräg abwärts und legt die Flügel vor dem Eintauchen nach hinten an. Er schwimmt unter Wasser rasant mit den Flügeln rudernd, erbeutet die Fische meist von unten her. Der Altvogel ist weiß mit sandfarben-gelblichem Kopf und schwarzen Flügelspitzen. Jungvögel sind matt schwarzbraun mit kleinen weißen Flecken. Es dauert bis zum 4. oder 5. Winter, bis über verschiedene Zwischenstadien das Alterskleid erreicht wird.
Verbreitung und Lebensraum
Der Basstölpel tritt als Koloniebrüter an Felsküsten und auf Inseln des Atlantiks auf, in Mitteleuropa nur auf Helgoland; dort ist er Brutvogel seit 1991. 2014 waren es bereits 656 Brutpaare, eng auf hohen Felsbändern an der NW-Ecke der Insel und auf der »Langen Anna« siedelnd. Außerhalb der Brutzeit sind die Vögel auf dem offenen Meer, sie ziehen bis ins Mittelmeer und an die Küste vor Westafrika.
Stimme
Am Brutplatz in der Kolonie sind die Vögel lärmend, mit dicht gereihten und individuell unterschiedlichen »arräh«, »urrah« u. ä. Diese Laute werden auch beim gemeinschaftlichen Stoßtauchen oder beim Streit um Fischabfälle an Kuttern verwendet. Daneben werden weiche, rabenartige »krok-krok« genannt. Damit vielleicht identisch ist ein leises gedehntes »ooe« in Imponierhaltung vor dem Abflug aus der Kolonie (R4). Der Abwehrruf ist ein hart ratterndes »karr-karr...« (a R1) oder »arr-arr...« (c R3). Jungvögel betteln im harten Staccato »kje-kje...« (b R2) und bellend »aik...«.
Instrumentallaute
Nicht bekannt. Das Stoßtauchen erzeugt ein Eintauchgeräusch und eine Wasserfontäne.
Verwechslungsmöglichkeit
Nach Gestalt, Verhalten und Stimme sind die Vögel weder im Alters- noch in den Jugendkleidern mit Großmöwen zu verwechseln.