071 Eistaucher
Gavia immer E Great Northern Diver
F Plongeon imbrin
Kennzeichen
Gew. 3600 g. Dieser gänsegroße Seetaucher wartet im Prachtkleid mit schwarzem Kopf und Hals und schwarzweißer Halsbinde auf, sowie mit kräftigem und schwarzem Schnabel und weißer Fensterung auf dem Rücken. Im Schlicht- und Jugendkleid ist ein heller Augenring bezeichnend, der im Prachtkleid fehlt. Die Iris ist in den schlichten Kleidern dunkel, im Prachtkleid dunkel-rotbraun. Der mächtige Schnabel ist nicht aufgeworfen wie beim Stern- [069] und beim Gelbschnabeltaucher (hier nicht behandelt); kennzeichnend sind aber auch die steile Stirn und der flache Scheitel.
Verbreitung und Lebensraum
Als Sommervogel kommt er auf Grönland, Island und einigen anderen nordischen Inseln vor, außerdem im nördlichen Nordamerika. Er brütet an großen und tiefen Süßwasserseen bis ins Hochland. Er ist Wintergast in der Nordsee, selten im Binnenland.
Stimme
Die Rufe sind fast nur zur Brutzeit zu hören: am Brutplatz ein weit tragendes klagendes gedehntes »ää-huu-quii-qui-huu-qui...« (a G1) oder »aa-iii-uuu...«, mit bezeichnenden Tonsprüngen. Diese Ruffolge dient wohl der Reviermarkierung bzw. der Werbung. Der Schnabel wird dabei nur wenig geöffnet. Bei aggressiver Begegnung mit Konkurrenten kommt eine längere, aus rhythmisch wiederholten Motiven bestehende Strophe zum Einsatz, die mit »aa-ii« beginnt und sich in kehliges »wiewiewiewie…« oder »wüh-wüa-wüh-wüa…« fortsetzt. Dabei wird der Schnabel weiter geöffnet. Die bisher genannten Lautformen können beide als Gesang gelten. Lang gedehnte Rufe mit Tonsprüngen klingen wie »wuuiiie« (b R1). Mit einem langen »guwiiiii« beginnt eine Rufserie, die in lachend wirkende kurze »ge ge ge...« (d R3) übergeht. Bei Alarm rufen Eistaucher ein weiches Trillern »quililili« (c R2) oder »bibibi...«, das am Schluss verklingt. Im Flug hört man ein kurzes raues »quak-quak« oder »gek«.
Instrumentallaute
Bei Aggression ist geräuschhaftes Flügelrudern auf der Wasseroberfläche typisch. Der Start zum Flug geht ebenfalls mit anhaltendem geräuschhaftem Laufen über das Wasser vor sich.
Verwechslungsmöglichkeit
Der Eistaucher ist leicht mit dem Prachttaucher [070] zu verwechseln, da die Vögel außerhalb der Fortpflanzungsphase meist stumm sind und stimmliche Unterschiede entfallen. Der mächtige Schnabel ist beim Eistaucher nicht aufgeworfen, kennzeichnend sind auch die steile Stirn und der flache Scheitel.